(German original text below)
Great music in special times
The Düren Concert Forum “Cappella Villa Duria” starts the new season. Three top musicians on stage, plenty of legroom and distance for the audience.
Düren Unusually, the chairs stood in the Great Hall of the Evangelical Congregation in Düren: grouped into two and three, sometimes individually, in between always generous distances. This was, of course, due to the provisions adopted to control the Corona virus. But it was no harm for legroom. And it finally allowed Johannes Esser and his team to organise a concert as part of the Düren concert forum “Cappella Villa Duria”.
However, the somewhat looseness of the seating was contrasted with an ever-masterful musical lecture, which the artists of the evening, Lisa Jacobs (violin) from the Netherlands and Isabel Vaz (cello) and Vasco Dantas (piano) from Portugal, offered to the audience distributed in almost the entire hall. Brilliance, passion, bliss and the most intimate sensation alternated and flooded the listeners with a surely long-lost experience – that of live music. Concerts with a large cast will certainly have to be dispensed with for some time, but why not start small again and organize a chamber music evening, if such an evening is feasible?
The three musicians had come to Düren specifically, and they had made a varied selection of works: Ludwig van Beethoven’s Piano Trio in B flat major, Op. 11 (“Gassenhauertrio”) pushed forward and was recited fresh, cheerful and fun-loving. Franz Schubert’s Nocturne in E flat major came transfigured and breathed with the final note, so that the listeners listened to the dwindling tones for a moment before applauding.
Virtuosic and expressive
Lisa Jacobs then played the first movement virtuosically from Eugene Ysae’s Sonata No. 5 in G major, which is intended to perform the sunrise musically. It was a very expressive rise and to Schubert’s dreamy sounds a shining contrast – the sun rises differently from the moon. Maurice Ravel’s Sonata for Violin and Cello in memory of Claude Debussy was followed by an equally expressive, energetic composition; Between flat and always restlessly moving parts, the music suddenly erupted and represented all the pain of the composer, who is driven by the memory of his colleague. The program concluded with Claude Debussy’s piano trio in G major, performed with much emphase and passion by the artists, who were able to settle their lecture with a deep sense and insensitivity.
The last notes were also allowed to reverberate in the ears of the audience, before the first ones tried their hands and the others tuned in to give the trio the well-deserved applause. Mask on and hat off! An impressive performance in unusual concert times.
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https://epaper.zeitungsverlag-aachen.de/2.0/article/eb4832614e
Tolle Musik in besonderen Zeiten
Das Dürener Konzertforum „Cappella Villa Duria“ startet in die neue Spielzeit. Drei Spitzenmusiker auf der Bühne, viel Beinfreiheit und Abstand für das Publikum.
Düren Ungewöhnlich standen die Stühle im Großen Saal der Evangelischen Gemeinde zu Düren: gruppiert zu zweien und dreien, machmal auch einzeln, dazwischen immer großzügige Abstände. Das war natürlich den zur Eindämmung des Corona-Virus erlassenen Bestimmungen geschuldet. Doch für die Beinfreiheit war es durchaus kein Schaden. Und es erlaubte Johannes Esser und seiner Mannschaft auch endlich wieder die Veranstaltung eines Konzerts im Rahmen des Dürener Konzertforums „Cappella Villa Duria“.
Der gewissen Lockerheit der Bestuhlung stand jedoch ein stets meisterhafter musikalischer Vortrag gegenüber, den die Künstler des Abends, Lisa Jacobs (Violine) aus den Niederlanden und Isabel Vaz (Cello) und Vasco Dantas (Klavier) aus Portugal, dem im nahezu gesamten Saal verteilten Publikum boten. Brillanz, Leidenschaft, Seligkeit und innigste Empfindung wechselten sich ab und überströmten die Zuhörer mit einer sicher schon lange vermissten Erfahrung – nämlich der der Livemusik. Auf Konzerte mit großer Besetzung wird man zwar sicher noch einige Zeit verzichten müssen, aber warum nicht wieder klein anfangen und einen kammermusikalischen Abend veranstalten, wenn ein solcher durchführbar ist?
Dazu waren die drei Musiker eigens nach Düren gekommen, und sie hatten eine abwechslungsreiche Werkauswahl getroffen: Ludwig van Beethovens Klaviertrio B-Dur op. 11 („Gassenhauertrio“) drängte forsch vorwärts und wurde frisch, heiter und lebenslustig vorgetragen. Franz Schuberts Nocturne Es-Dur kam verklärt daher und verhauchte regelrecht mit der letzten Note, so dass die Zuhörer den schwindenden Tönen einen Augenblick nachlauschten, bevor sie applaudierten.
Virtuos und expressiv
Lisa Jacobs spielte sodann virtuos den ersten Satz aus Eugène Ysaÿes Sonate Nr. 5 in G-Dur, der den Sonnenaufgang musikalisch umsetzen soll. Es war ein sehr expressiver Aufgang und zu Schuberts verträumten Klängen ein gleißender Gegensatz – die Sonne geht eben anders auf als der Mond. Es folgte mit Maurice Ravels Sonate für Violine und Violoncello zum Andenken an Claude Debussy eine ebenso expressive, energische Komposition; zwischen flächigen und immer unruhig bewegten Partien brach die Musik unvermittelt aus und stellte den ganzen Schmerz des Komponisten dar, der von der Erinnerung an seinen Kollegen umgetrieben wird. Das Programm schloss mit Claude Debussys Klaviertrio G-Dur, mit viel Emphase und Leidenschaft von den Künstlern vorgetragen, die es verstanden, ihrem Vortrag eine tiefe Empfindung und Innigkeit beizulegen.
Auch die letzten Töne durften in den Ohren des Publikums ihren Nachhall finden, bevor die ersten ihre Hände bemühten und die übrigen einstimmten, um dem Trio den wohlverdienten Beifall zu zollen. Maske auf und Hut ab! Eine beeindruckende Leistung in ungewöhnlichen Konzert-Zeiten.